Der Förderverein des Konrad-Duden-Gymnasiums veranstaltete ein Benefizkonzert der Big Band für die Weseler Telefonseelsorge. Die typische Big-Band-Besetzung wurde leicht erweitert. Nach Ovationen gab's Zugaben.
VON ISABELL HÜLSER in RP vom 9.6.2009
WESEL „Wir haben immer so viel Zuwendungen bekommen, da wollten wir jetzt etwas für andere tun", erklärte Antje Imach vom Förderverein das Zustandekommen des Konzertes. Zu diesem Anlass unterstützte die Big Band des KDG mit einem Konzert im Lutherhaus die Telefonseelsorge Wesel. „Sie ist auf Spenden angewiesen", stellte Antje Imach fest. Zwar arbeiten die rund 100 Mitarbeiter unter der Leitung von Pfarrer Dirk Meyer ehrenamtlich. Die Ausbildung, die jeder von ihnen erhält, ist jedoch relativ teuer. So deckt das Grundbudget die entstehenden Kosten nicht. Spenden sind also immer willkommen.
Drei Lehrer spielten mit
Der Förderverein hatte sich für das Konzert bewusst gegen die Räumlichkeiten der Schule entschieden. Vor allem wegen der schönen Atmosphäre und der hervorragenden Akustik. Aber auch, um andere Zuhörer zu gewinnen. Tatsächlich kamen mehr als 150 Besucher im Alter von vier bis 90 Jahren, um der Big Band unter der Leitung von Musiklehrer Alfred Opel zu lauschen. Geboten bekam das Publikum allerhand. Die gut 25 Mitglieder von Klasse 6 bis zu den gerade fertigen Abiturienten wurden dabei auch von drei Lehrern unterstützt.
Zusammen wird an jedem Montagnachmittag nach der Schule geübt. So manch einer wunderte sich vielleicht über die nicht ganz typische Besetzung der Big Band. Die wurde leicht erweitert. So konnten die Zuhörer Trompete, Geige, Klavier, Horn, Bass, Flöte, Schlagzeug, Klarinette, Saxophon, Altsaxophon etc. bewundern. Am Altsaxophon konnte das Publikum die zwölfjährige Annalena Neu hören. Die Jüngste der Gruppe hat gerade bei „Jugend musiziert" den zweiten Platz auf Bundesebene gemacht, und das mit Höchstpunktzahl, einen ersten Platz gab es nicht.
Zu hören gab es einen bunten Mix aus schnelleren und langsameren Stücken, wie zum Beispiel „My funny Valentine", „I just called to say I love you" und „C’Jam Blues". Zu den Titeln wusste Musiklehrer Alfed Opel jeweils kurze Geschichten und Anekdoten zu berichten. „The girl from Ipanema" handelt zum Beispiel von einem hübschen jungen Mädchen aus Ipanema, einem Stadtteil von Rio de Janeiro, das es wirklich gab. Klar, dass da kaum ein Zuhörer die Füße stillhalten konnte. Unterteilt war das Konzert in zwei Sets, zwischen denen es eine Pause gab, in der man sich mit Kuchen, den berühmten KDG-Brezeln und Getränken stärken konnte. Die Mütter hatten alles vorbereitet und baten um kleine Spenden, die dann neben den Eintrittserlösen der Telefonseelsorge zugute kamen. Nach der Pause ging es dann ebenfalls schwungvoll weiter, unter anderem mit „It don’t mean a thing", „Tequila", und dem Klassiker „New York, New York". Nach so einem gelungenen musikalischen Nachmittag wollten die Zuschauer sich gar nicht von der Big-Band trennen. Mit Ovationen wurde lautstark eine Zugabe erklatscht.
INFO: Hier gibt's Hilfe
Die Telefonseelsorge ist für Jung und Alt 24 Stunden am Tag und an 365 Tagen im Jahr erreichbar. Kostenlose Telefonnummer: 0800 1110111 und -222.
Wesel. „Schule macht doppelt so viel Spaß, wenn man mit solchen Leuten zusammenarbeitet", lobt Musiklehrer Alfred Opel seine KDG-Big Band. Beim Benefizkonzert am Sonntagnachmittag im Lutherhaus begeisterten die Schüler des Konrad-Duden-Gymnasiums. Schon nach zwei Titeln legte Opel die Krawatte ab - so engagiert dirigierte er. Balladen wie „My Funny Valentine" waren eine ruhige Abwechslung zwischen schnellen Titeln wie dem „C'Jam Blues", „Route 66" oder „Sing, Sing, Sing". Letzteres erzeugte Zwischenapplaus, Mitklatschen, begeisterte Rufe und Pfiffe, das Publikum stand sogar auf.
Zugabe
Nach der Pause ging das Programm mit Melodien, die jeder kennt, wie „Tequila" und Stevie Wonders Hit „I Just Called To Say I Love You" weiter. Alle Titel wurden von Alfred Opel lustig anmoderiert. Nach dem letzten Song „New York, New York" war das Publikum vor Begeisterung außer sich: Stehender, nicht enden wollender Applaus und Zugabe-Rufe, die auch erhört wurden. „Sie werden sich wundern", sagte Opel und die Big Band legte mit „What A Feeling" los. Die Auswahl der Titel war durchweg gelungen, einige brachten die Zuhörer dazu, mit den Füßen zu wippen.
Telefonseelsorge
Der Erlös aus dem Konzert und dem Verzehr kommt der Telefonseelsorge zugute. Antje Imach, Vorsitzende des Fördervereins des Konrad-Duden-Gymnasiums, der das Konzert organisiert hat, erklärt die Wahl: Die Einrichtung sei auf Spenden angewiesen, weil die Ausbildung der ehrenamtlichen Mitarbeiter sehr teuer ist. Außerdem würden viele die Hilfe der Telefonseelsorge in Anspruch nehmen. Der Förderverein wolle „etwas zurückgeben". Schließlich habe man ihm schon so oft geholfen, so dass man nun selbst etwas tun wolle.
Die Besetzung der Big Band war eine Ausnahme. Normalerweise besteht sie aus 17 Musikern. Diesmal spielten aber insgesamt 25 Lehrer und Schüler, was unter anderem daran lag, dass Opel die Streicher aus „Solidarität" mitspielen ließ. Sie klängen besonders bei den Balladen schön, sagte er. Und tatsächlich: Alle Instrumente klangen perfekt zusammen, kein einziger Fehler fiel auf.
Und Schulleiter Dr. Heinzgert Schott fasste zum Abschluss des Konzerts zusammen: „Alfred Opel ist nie artig, aber heute Abend war er absolut großartig". Wenn das kein Lob ist...
Limi in NRZ vom 9.6.2009