Vor 50 Jahren machten 29 Männer am ehemaligen Jungen-Gymnasium in Wesel ihr Abitur. 14 von ihnen waren am Wochenende zum Wiedersehen in Wesel. Mit dabei auch sieben Mitschüler, die ihr Abitur später machten, aber mit ihnen angefangen hatten. Werner Köhler erinnert sich: „Die Beziehung zwischen Schüler und Lehrer war damals respektvoller und enger." Das habe an den kleinen Klassen gelegen. Zwei der ehemaligen Lehrer waren auch da: Paul Müller und Horst Schröder, der herausgefunden hat, dass sich Abiturienten zunächst gar nicht mehr und im Laufe der Jahre immer öfter sehen wollen. Siegfried Assmann erinnert sich an einen Lehrer, der sie vom Schummeln abhalten wollte: „Er hat mit Kreide um ein Tischbein gemalt, damit der Tisch nicht verstellt wird. Hinter seinem Rücken konnte machen, was man wollte." Mit ihren Frauen besuchten die „Ehemaligen" die Katakomben der Engelskirche und machten eine Stadtführung. Jeder erhielt einen Wesel-Taler. patz/Foto: Jochen Emde in NRZ vom 24.3.2010
WESEL (RP) 1960, also vor 50 Jahren, haben 29 hoffnungsvolle junge Männer am Staatlichen Gymnasium in Wesel (heute Amtsgericht), Vorgänger des Konrad-Duden-Gymnasiums, ihre Abiturprüfungen abgelegt. Aus dieser Truppe wurden unter anderem gestandene Lehrer, Rechtsanwälte, Arzte, Kaufleute, Theologen, leitende Beamte sowie Soldaten und auch ein Personalleiter. Inzwischen haben fast alle ihre Karriere beendet und das Pensionärsdasein begonnen. Neun der damaligen Abiturienten sind bereits verstoben.
Am Wochenende trafen sich 15. Ehemalige in Wesel, um Erinnerungen aus der damaligen Schulzeit wieder aufzufrischen. Nach 25, 40 und 45 Jahren hatte man sich ebenfalls in Wesel getroffen. In den letzten Jahren fanden die Treffen dann zusammen mit den Ehefrauen und Partnerinnen im Bereich der über ganz Deutschland verstreut wohnenden Ehemaligen, zuletzt im Schwarzwald statt. Begrüßt wurde, dass inzwischen durch Mund zu Mund Propaganda der eine oder andere, der 1960 nicht das Abitur
abgelegt, aber jahrelang gemeinsam mit den Ehemaligen die Schulbank gedrückt hatte, nun auch an den jährlichen Treffen teilnimmt. Diesmal waren es sieben Klassenkameraden. Erfreulich fanden es die Teilnehmer des Abi-Treffens, dass auch zwei der ehemaligen Lehrer der Einladung gefolgt waren. Paul Müller und Horst Schroeder, die letzten in Wesel noch lebenden Pauker aus der gemeinsamen Schulzeit, beteiligten sich intensiv an den Gesprächen. Die Abiturzeugnisse hatte Lehrer Schroeder bereits beim 40-Jährigen verteilt. Beim 45-Jährigen hatte die „Abiturientia 1960" einen Stein für das historische Rathaus gespendet.
Informative Stadtführung
Dem gemütlichen Treffen im Kaiserhof war eine Besichtigung der Katakomben der Engelkirche vorausgegangen. Am Samstag standen geführte Besuche des Preußen-Museums und der Schill-Kasematte sowie eine Führung im Xantener Römermuseum auf dem Programm. Abschluss am Sonntag war eine informative Stadtführung.