RP, Wesel/Hamminkeln, 11.07.2025

Unter dem Motto „Blick nach Asien“ präsentierten Schüler kreative Projekte.

Das Drehtürmodell ist ein Konzept der Begabungsförderung. Schüler haben dafür Vorträge vorbereitet. (Foto: KDG)

WESEL(RP) Ein halbes Schuljahr lang haben die Siebt- und Achtklässler des Weseler Konrad-Duden-Gymnasiums (KDG) auf diesen Moment hingearbeitet: Die geladenen Gäste betreten die festlich geschmückte Aula, die Schüler blättern ein letztes Mal durch ihre Karteikarten, auch die Lehrkräfte haben sich für den Anlass in Schale geworfen. Dann ertönt ein dumpfer Gong – die Gala des Drehtürmodells beginnt.

Das Drehtürmodell ist laut Mitteilung des KDG ein Konzept der Begabungsförderung und richtet sich an interessierte, motivierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler. Neun Vorträge stehen an diesem Nachmittag auf dem Programm.

Die Themen sind so vielfältig wie der Kontinent Asien selbst – ein bunter Teppich aus Geschichten, Bildern und Forschungsergebnissen, der den Zuschauerinnen und Zuschauern lebendige Einblicke in eine facettenreiche Welt gewährt.

Im Rahmen der schulischen Begabungsförderung durften die Schülerinnen und Schüler den regulären Unterricht wöchentlich für zwei Stunden verlassen, um eigenständig an einem selbstgewählten Thema zu arbeiten. Im Arbeitsraum wurde intensiv recherchiert, diskutiert, verworfen – und neu gedacht. „Mit ihrer Offenheit und Kreativität haben die Schüler das Projekt kontinuierlich weiterentwickelt. Ihr Durchhaltevermögen und Engagement sind wirklich bemerkenswert“, berichtet Svenja Begall, Initiatorin des Drehtürmodells.

Den Auftakt machte Marlon, der sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem chinesischen Neujahrsfest beschäftigt hat. Selbstbewusst tritt er ans Rednerpult und berichtet von Drachenumzügen, Feuerwerk und familiärem Glück.

Es folgt Ibrahim, ein Schüler der siebten Klasse, der seinen Vortrag zunächst auf Kurdisch beginnt – seiner Muttersprache. Im Saal wird es ganz still. Dann lächelt er und sagt: „Ich probiere es doch auf Deutsch.“ Ibrahim ist vor anderthalb Jahren aus Syrien nach Wesel gekommen. „Durch das Projekt habe ich mein Deutsch richtig verbessert“, sagt er stolz. Nun hofft er, bald offiziell Regelschüler am Konrad-Duden-Gymnasium zu werden.

Sandra Wevers, Mutter einer 13-jährigen Schülerin, resümiert: „Die Expertenstände zeigen Kreativität und den Stolz der Einzelnen für das, was geschaffen wurde.“ Ihre Tochter Klara hat für den Abend Sushi vorbereitet. Am Stand „Asian Taste of Tomorrow“ wagen sich Mutige an gewürzte Heimchen, Heuschrecken und Grillen. Wer lieber eine andere Herausforderung sucht, kann sich mit Samuel im Schach messen.